Bild 13: Jesus wird ins Grab gelegt
Johannes 19,38+40-42
Danach bat den Pilatus Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich aus Furcht vor den Juden, daß er den Leichnam Jesu dürfe abnehmen. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu herab.
Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in leinene Tücher mit den Spezerein, wie die Juden pflegen zu begraben. Es war aber an der Stätte, da er gekreuzigt ward, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in welches niemand je gelegt war. Dahin legten sie Jesus um des Rüsttages der Juden willen, weil das Grab nahe war.
Das Grab, vor dem wir oft im Leben stehen, an dem der letzte Blick in die Grube uns bis ins Herz erschüttert und in dem die Dunkelheit uns mit Grauen erfüllt, dieses Grab umschließt auch den Gekreuzigten. Eine letzte Liebestat das Leinen und das Grab, doch zu spät, vergebens, es kann den tiefen Kummer nicht lindern. Der Weg, der auch uns dahin jenseits der Schwelle unsers Lebens führt, er ist mit Tränen gepflastert; Doch auch da ist der Weg Christi.
Auch da, beim letzten Blick hinein in die dunkle Tiefe des Grabes, bei letzten Herzschlag, der uns in die Finsternis des uns umschließenden Grabes führt, auch da ist Christus uns vorausgegangen. Der Weg durchs Leben hin zum Grab in die Verwesung ist auch dort jenseits des Lebens nicht ohne Christus. Er ist ein Weg in den Fußtapfen Christi, auch dort. Wo wir Abschied nehmen müssen, da ist auch Begegnung mit ihm. Und so fällt sein Licht in diese ach so dunkle Grube, so ist seine Hand da, wo keine Hand mehr hinreichen kann. Er ist uns auch da vorausgegangen und hat durchs Grab den Weg frei gemacht in die Gemeinschaft des Lebens unter der Herrlichkeit Gottes. So läßt sich auch im Leben und Sterben zwar nicht ohne Trauer und Schmerz, aber doch getröstet durch den Beistand des wie wir zu Grabe getragenen Christus beten: "Jesu geh voran auf der Lebensbahn! Und wir wollen nicht verweilen, dir getreulich nachzueilen; führ uns an der Hand bis ins Vaterland. Ordne unsern Gang, Jesu, lebenslang. Führst du uns durch rauhe Wege, gib uns auch die nötge Pflege; tu uns nach dem Lauf deine Türe auf!" Wir können das beten, weil im Tod und Grab diese Türe uns nicht zugeschlagen, sondern weit aufgehalten wird. Denn auch Christus wurde ins Grab gesenkt, auch da Mensch wie wir.
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